Der Goldschakal (Canis aureus) wurde in der Vergangenheit immer wieder in Bayern gesichtet. Er gehört somit zu den „Zugroasten“. Betreibt er doch eine Habitat-Erweiterung ausgehend von Südosteuropa, vermutlich spielt der menschengemachte Klimawandel hier eine Rolle.
Goldschakale werden in ausgewachsenem Zustand bis zu einem Meter lang. Dabei entwickeln sie ein Gewicht von 8 bis 12kg. Die Farbe ihres Fells ist verantwortlich für ihre Namen. Durch ihren schmalen Kopf besteht gerade für Laien, die nicht mit einem Goldschakal in unseren Breitengraden rechnen eine gewisse Verwechselungsgefahr mit einem Fuchs.
Goldschakale sind meist dämmerungs- und nachtaktiv. Die Ranzzeit des Goldschakals ist von Januar bis Februar. Nach ungefähr 60 Tagen Tragzeit erblicken meist vier bis fünf Jungtiere das Licht der Welt. Meist verbleibt eines der Jungtiere bei den Eltern, um bei der Aufzucht des nächsten Nachwuchses zu helfen.
Goldschakale leben in einem flexiblen Sozialgefüge. Die Partner bleiben jedoch ein Leben lang zusammen. Sie markieren ihr Territorium gemeinsam und jagen gemeinsam.
Der Goldschakal ist in Sachen Nahrungsaufnahme ein Opportunist, der sich an die gerade verfügbaren Nahrungsquellen anpassen kann.
Beute sind bei ihm kleine bis mittelgroße Säugetiere. Aber auch Amphibien, Insekten, Fische, Aas sowie pflanzliche Nahrung sind Teil seines (omnivoren) Speiseplans.
Die ursprünglichen Lebensräume sind offene und halboffene Landschaften, dichte Wälder werden nicht besiedelt.
Hierzulande bleibt die Spezies bisher fast unbemerkt. Der Bestand in Europa wird von der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE) auf 97.000-117.000 Tiere geschätzt. Das entspricht einer deutlich größeren Population als die der Wölfe.
Während Wölfe aber nur Bewohner auf der Nordhalbkugel sind, sind Schakale auch auf der südlichen Hemisphäre verbreitet. Bis nach Asien und Afrika kommen sie in Form verschiedener Unterarten vor, wie z.B. die Schabrackenschakale in Namibia.
In Deutschland ist der Goldschakal nicht in der Liste der jagdbaren Arten nach dem Bundesjagdgesetz §2 aufgeführt. Er stellt damit rechtlich kein jagdbares Wild dar.
In Österreich hingegen ist der Goldschakal nicht geschützt und darf auch außerhalb der Schonzeit bejagt werden.
Seit Oktober 2015 läuft am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft, Universität für Bodenkultur Wien dieses Projekt, das sich mit dem Goldschakal beschäftigt: https://www.goldschakal.at